Speak Smart! - Intelligente Städte durch intelligente Kommunikation
Die NEUE HEIMAT TIROL errichtet schon seit langem sehr energieeffiziente Gebäude und Siedlungsräume.
NutzerInnen effizienter Gebäude haben einen großen Einfluss auf den tatsächlichen Energieverbrauch.
Neben der aktuellen Hauptausrichtung auf Kompensationsmaßnahmen bilden der nötige gesellschaftliche Wandel und Paradigmenwechsel die eigentliche Herausforderung an unsere Gesellschaft im Rahmen der Bewältigung der Klimakrise.
SPEAK SMART ! - Intelligente Städte durch intelligente Kommunikation - hat sich zum Ziel gesetzt, die Kommunikation von Wohnbauträgern (wie NEUE HEIMAT TIROL - NHT) und Wohnungs-Vergabestellen (Wohnungsvergabe der Stadt Innsbruck - IBK) sowie Energieberatungsstellen (Energieagentur Tirol - EAT) als wichtigen Bestandteil der Funktionsfähigkeit künftiger Smart Cities zu optimieren. Die sprachlichen und kulturellen Bedürfnisse sowie die Lebensrealität der künftigen BewohnerInnen unserer Smart Cities werden dadurch besser berücksichtigt.
In diesem Video erfahren Sie in nur 2 Minuten alle Keyfacts zu unserer Studie "Speak Smart!"
Ausgangssituation
Neben der Hauptausrichtung auf Kompensationsmaßnahmen bilden der nötige gesellschaftliche Wandel und Paradigmenwechsel aber den eigentlichen Körper des Eisbergs. Die Eisberg-Metapher stammt ursprünglich aus der Psychoanalyse nach Sigmund Freud und versucht damit das Verständnis von bewusst (die sichtbare Spitze des Eisbergs) und unbewusst (der Rest unter der Wasseroberfläche) zu verdeutlichen. Am Speak Smart!–Eisberg richtet das Konsortium den Blick bewusst unter die Wasserlinie auf Bürgerbeteiligung und gegenseitiges Vertrauen, gemeinschaftliche Zusammenarbeit, vor allem aber auf die Kommunikation und dazu notwendigen Sprachwerkzeuge zwischen den beteiligten Stakeholdern. Speak Smart! will den Nachweis der Wirkungsfähigkeit von gesellschaftlicher Resilienz (ad Leadership), gemeinschaftlichem Einsparungspotential (vs. Technologie-Overkill) und sozialem Wachstumspotential (vs. Unfinanzierbarkeit) erbringen.
Ziele & Ergebnisse
Der Komplexität der Problemstellung kann man nur mit einem interdisziplinären Ansatz gerecht werden. Nur so können alle Komponenten angemessen und auf gleicher Augenhöhe erfasst und analysiert werden. Die Aufgabenstellungen des Projekts erfolgen im Rahmen eines eigens dafür eingerichteten Living Labs unter den Bewohner*innen ausgewählter Wohnbauten. Das Ziel ist es, eine möglichst gut durchmischte Zusammensetzung von Bewohner*innen zu erreichen, damit repräsentative Daten erhoben werden können. Die Teilnehmer*innen werden in 4 Interventionsgruppen: 1. Monetäre Anreize/Motivation, 2. Wissen/Information, 3. Wissen/Information und monetäre Anreize/ Motivation, 4. Kontrollgruppe ohne eigentliche Intervention eingeteilt und mit je nach Gruppe unterschiedlichen Interventionen und Aufgabenstellungen konfrontiert. Dieser experimentelle Zugang gibt Aufschluss über die kausale Wirkung der einzelnen Anreize. Zudem lässt sich durch das Monitoring über zwei Jahre eine Aussage über Langfristigkeit und Stabilität der gesetzten Interventionen machen.
Innovation
Das interdisziplinäre Setup zwischen Technik, Sozialpsychologie und Sprachwissenschaften kann der Frage nachgehen, wie Wissen nachhaltig vermittelt und ein langfristiges Umdenken der Bewohner*innen erreicht werden kann. Das Ziel ist es, ein Bündel an Fähigkeiten und Fertigkeiten auf individueller (individual eco-literacy) und auf einer kollektiven (community eco-literacy) Ebene zu erreichen. Der Schlüssel dafür ist eine adäquate und zielgerichtete Kommunikation zwischen Wohnbauträgern, Wohnungs-Vergabestellen sowie Energieberatungsstellen und den Bewohner*innen. Durch die am Projekt beteiligten Partner*innen können alle Aspekte – technische, sprachwissenschaftliche und sozialwissenschaftlich messbare - sehr gut identifiziert, aufgegriffen und zusammengeführt werden. Die besondere Stärke dieses Projekts stellt außerdem die fokussierte Adressierung vulnerabler Gruppen, wie etwa Menschen mit einem stark eingeschränkten sozio-ökonomischen Hintergrund, Kinder und Jugendliche sowie Migrant*innen unterschiedlicher Generationen sowie ältere Bevölkerungsgruppen, dar. Diese können aus ganz unterschiedlich gelagerten Gründen an gesellschaftlichen Prozessen oft nicht in gleichem Maße teilnehmen. Daher ist es entscheidend, gerade diese Gruppen durch speziell modifizierte Kommunikation zu erreichen und so ihre Selbstwirksamkeit und Selbstkompetenz zu stärken.
Forschungsergebnisse in die Praxis überleiten
• Kommunikationsleitfaden für Hausverwaltungen • Das „Hausverwalterjahr“ als Anwendungsbeispiel • Pädagogische Unterlagen für österr. Pflichtschulen (MS) • Handlungshinweise zur Vermeidung/Verringerung eines etwaigen performance-gaps für Bestandsobjekte, aber auch künftige Neubau-Projekte • Dissemination über Landes-Energieberatungsstellen
Stadt als Testbed nutzen
Living Lab Die Bewohner:innen des Living Lab wurden über 14 Monate mit Interventionsmaßnahmen im Themenbereich Nachhaltigkeit und Energieeffizienz versorgt. Die Interventionsmaßnahmen bestanden zum Beispiel aus kurzen Aufgaben, dem Darbieten von Information Chuncks sowie interaktiven Aufgaben wie Quizzes etc. Weiters wurden die Aufgabenbereiche und Kompetenzen von Hausverwaltungen, die „smarte“ Wohnanlagen betreuen, erweitert und neu definiert.
Kommunalen Mehrwert erzeugen
Das im Projekt erprobte und optimierte Kommunikationsmodell führt zu: • einer erhöhten Ecoliteracy • höhere Teilnahmebereitschaft der Bewohner:innen an ökologischen Gestaltungsprozessen • Gesteigerte Akzeptanz und Resonanz von bzw. in künftigen Smart City Konzepten • Klimaschutzbeiträge auf individueller und auf Gemeindeebene • weniger Energiearmut • betriebs-optimierte Bestandsobjekte mit verringertem performance-gap
Summary
In order to tackle the problems caused by climate change it is not sufficient to develop compensation strategies as it is currently being done but it is necessary to initiate a societal change of paradigms. Residents and users of energy efficient buildings can considerably influence energy consumption. The so called „performance gap“ (= the difference between intended and actual performance of buildings) multiplies thousandfold in a „Smart City“ concept and constitutes a dimension of the problem that cannot be neglected any longer. The two housing developers participating in the present project have been constructing energy efficient buildings and housing areas for a long time. The consortium of the project is well aware of the fact that there is a „performance gap“ that we will have to come to terms with if we intend to reach the climate goals as proclaimed by the national and regional governments stated in Mission2030 and Tirol 2050 energieautonom; Klima- und Energie SALZBURG 2050 The project SPEAK SMART ! – Intelligent cities need intelligent communication has set the aim to integrate and improve the communication processes of housing developers such as NHT, housing contracting authorities such as IBK as well as energy consulting institutions such as ET as determining factor of the operational capability and efficiency of future Smart Cities. This implies that the communicative and cultural needs as well as the actualities of the inhabitants of our future Smart Cities can be more adequately addressed. The measures envisaged are especially aimed at vulnerable groups such as persons with poor socioeconomic backgrounds, youngsters and children of different age groups and migrants of different generations who are not able to participate in social processes to the same extent as other groups.