Belegschafts-basiertes Geschäftsmodell für eine integrierte PV- und E-Mobilitäts-Infrastruktur in urbanen Betrieben

Ziel dieses Sondierungsprojektes war die Entwicklung eines Finanzierungs- und Geschäftsmodells für die Errichtung und den Betrieb einer integrierten PV- und E-MobilitätsInfrastruktur in urbanen Betrieben bzw. öffentlichen Verwaltungen. Vorbild waren hier Beteiligungsmodelle in Deutschland, welche weitgehend durch die Belegschaft bzw. den Betriebsrat umgesetzt wurden.

Ausgangssituation

Die vorhandenen Potentiale für Photovoltaik (PV)-Anlagen sowie E-Mobilität in Betrieben und öffentlichen Einrichtungen wurden bislang nur teilweise erschlossen. Neben hohen technischen Potentialen aufgrund von vorhandenen Dachflächen und geeigneten Lastkurven (Stromverbrauch tagsüber) bieten große Belegschaften die Möglichkeit einer Gemeinschaftsfinanzierung. Bestehende BürgerInnenbeteiligungs-Modelle zur Errichtung von PVAnlagen basierten bislang weitgehend auf einer Netzeinspeisung und sind damit von den sinkenden Einspeisetarifen abhängig. Zukunftsorientierte Konzepte sollten daher einen maximalen Vor-Ort-Verbrauch von selbst erzeugtem PV-Strom zum Ziel haben. Die Integration mit Ladestationen für E-Fahrzeuge kann zu einem erhöhten Eigenverbrauch beitragen, auf betrieblicher wie auch privater Ebene Anreize für einen umweltfreundlicheren Verkehr setzen und somit zur Reduktion von lokalen Schadstoffemissionen beitragen. Für die Umsetzung solcher Konzepte bestehen häufig finanzielle Hürden, Wissenslücken und weitere Barrieren wie z.B. administrative Aufwände.

Ziele & Ergebnisse

Zielsetzungen: Ziel dieses Sondierungsprojekts war die Entwicklung eines Finanzierungs- und Geschäftsmodells für die Errichtung und den Betrieb einer integrierten PV- und E-MobilitätsInfrastruktur in urbanen Betrieben bzw. öffentlichen Verwaltungen. Vorbild waren hier Beteiligungsmodelle in Deutschland, welche weitgehend durch die Belegschaft bzw. den Betriebsrat umgesetzt wurden. Die Einnahmen durch den Eigenverbrauch im Betrieb werden hier durch eine Verpachtung der PV-Anlage an den Betrieb generiert. Neben positiven Klima- und Luftqualitätseffekten beinhaltet das Modell einen finanziellen Nutzen für die Beteiligten, die Bereitstellung von Ladestationen für private Fahrzeuge, sowie die Profilierung des Betriebs als partizipativer und umweltfreundlicher Arbeitgeber. Die Innovation bestand in der Entwicklung eines kombinierten Modells von Belegschaftsbeteiligung, Erneuerbarer Energie für den Eigenverbrauch sowie E-Mobilität für Betriebe bzw. öffentliche Verwaltungen und deren Belegschaft im urbanen Raum.

Innovation

In diesem Projekt wurde der Grundstein für die Umsetzung eines Demonstrationsprojekts gelegt. Der untersuchte Kontext ist aus technischer Sicht unter anderem bzgl. Größe und Eigenverbrauch sehr gut geeignet, eine wirtschaftliche Umsetzung mit Spielraum für attraktive Gewinne ist möglich. Am untersuchten Standort könnte das Land Kärnten als öffentliche Einrichtung eine Vorbildwirkung haben. Das Projekt hat wichtige organisatorische und rechtliche Hürden aufgezeigt, unter anderem Fragen der Haftung. Von der ursprünglichen Idee eines weitgehend durch die Belegschaft organisierten Modells wurde daher im untersuchten Kontext vorerst Abstand genommen. Als Modell wurde ein dreipersonales Verhältnis (Land Kärnten, Belegschaft, externe GmbH) mit einer möglichst landesnahen GmbH für die Abwicklung der Beteiligungen als am geeignetsten identifiziert. Die tatsächliche Umsetzung wird insbesondere von der Wahl bzw. Gründung einer solchen Gesellschaft abhängen. Die Einnahmen werden in dem entwickelten Modell überwiegend durch die Verpachtung der Anlage an das Land Kärnten generiert. Die Integration von Photovoltaik und E-Mobilität im Rahmen eines Beteiligungsprojekts hat sich nicht nur aus technischen Gesichtspunkten heraus bewährt, sondern bringt auch organisatorische Vorteile mit sich. So kann der Bezug des Stroms für die private Nutzung der Ladestationen, welcher unter anderem aus Fairness-Gründen zu verrechnen ist, direkt mit der Abwicklung der Beteiligungsfinanzierung integriert werden. Dies macht im untersuchten Kontext ein separates Abrechnungssystem unnötig.

Summary

The project established the ground for a potential demonstration project. The analyzed context is well suited from a technical perspective in terms of size and the possible selfconsumption. An economic implementation with room for an attractive profit is possible. The project identified important organizational and legal hurdles including high coordination efforts as well as liability issues. The initial idea of a full internal implementation by the staff was therefore provisionally abandoned for the specific context. The developed model is founded on a three-person concept including the staff, the public administration as well as an external private limited liability company. The latter would preferably be associated to the Corinthian public administration and would take over the implementation of the joint investment. The actual implementation will importantly depend on the identification or foundation of such a limited liability company. The integration of PV and e-mobility brings about technical but also organizational advantages. While the electricity for private consumption needs to be paid for, e.g., fairness reasons, the payment can directly be settled within the individual account for the investment participation.

zuletzt aktualisiert am 27.03.2019

Projektdaten – Einstiegsprojekt im 8 Call

Projektstart: 01.04.2017
Projektende: 31.03.2018
Genehmigte Förderung: € 176.209
Genehmigte Projektgesamtkosten: € 235.828

Konsortium

Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH (Konsortialführer)
Held Berdnik Astner & Partner Rechtsanwälte GmbH, Steiermark
Ing. Leo Riebenbauer GmbH, Steiermark

Projektergebnisse

Ansprechpersonen

Projektleitung Dipl.-Forstwirt Dorian Frieden Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH +43 (0) 316 876 - 7652 +43 (0) 1 E-Mail
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