MehrGrüneSchulen - Finanzierungsmodelle für grüne Infrastruktur an Schulen

Trotz vielfältiger bekannter positiver Auswirkungen von grüner Infrastruktur an Schulen werden diese bisher nicht bzw. nur eingeschränkt umgesetzt. Grund hierfür sind bisher fehlende Finanzierungsmöglichkeiten. Im Rahmen des Projekts MehrGrüneSchulen wurde daher erstmalig ein Finanzierungsmodell für Begrünungslösungen entwickelt. Hierzu wurden österreichweit die verantwortlichen Entscheidungsträger*innen in Abhängigkeit des Schultyps, des Standorts und der Begrünungsart identifiziert. Als Input wurden die Lebenszykluskosten bestehender Begrünungssysteme identifiziert und darüber hinaus einfach umsetzbare Lösungen für grüne Infrastruktur zur eigenständigen Umsetzung an Schulen entwickelt und beispielhaft an mindestens einer Schule pro Bundesland umgesetzt.

Das entwickelte Finanzierungsmodell ist als Online-Tool unter folgendem Link zu finden:
https://www.tuwien.at/cee/mbb/obt/forschung/forschungsprojekte/mehrgrueneschulen/projekt/finanzierungsmoeglichkeiten

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MehrGrüneSchulen-Kurzfilm: Es wird das Forschungsprojekt MehrGrüneSchulen vorgestellt und der Prozess von der Planung bis zum Bau der Forschungsfassade am Camillo Sitte Bautechnikum aufgezeigt.

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Eröffnung der Forschungsfassade: Veranstaltung am Camillo Sitte Bautechnikum am 09.06.2021 zur Eröffnung der Forschungsfassade und Präsentation der bisherigen Projektergebnisse betreffend den Bau von vier Prototypen von Low-Cost-Innenraumbegrünungen und einer Low-Cost-Freiraumbegrünung sowie der Entwürfe weiterer Low-Cost-Begrünungssysteme für Schulen.

Ausgangssituation

Die positiven Auswirkungen von grüner Infrastruktur in Schulen konnten bereits nachgewiesen werden. Entsprechende Umsetzungen bleiben jedoch weiterhin österreichweit aus, obwohl diese in Aktionsplänen wie der Klimawandelanpassungsstrategie sowie dem klimaaktiv-Programm des BMNT gefordert werden. Es wird daher deutlich: Das Interesse der Schulen ist groß, grüne Infrastruktur in und am Gebäude umzusetzen. Es fehlt jedoch an Möglichkeiten zur Finanzierung sowie dem Aufzeigen klarer Wege zu Umsetzungsmöglichkeiten und der Einbindung der Verantwortlichen österreichweit.

Ziele & Ergebnisse

Das Projekt MehrGrüneSchulen möchte einen Beitrag zu den übergeordneten Zielen leisten, mehr Begrünung in den städtischen Raum zu integrieren sowie gutes Raumklima für qualitätsvolle Lernumgebungen zu schaffen. Das zentrale Ziel dieses Projektvorhabens ist die Entwicklung eines Finanzierungsmodells als Basis für die vermehrte Umsetzung grüner Infrastruktur an und in Schulen. Dieses Modell berücksichtigt dabei nicht nur die unterschiedlichen Arten der Begrünung, sondern auch die Ausgangssituation der Schule und ihren Standort. Die beiden ausschlaggebenden Einflussparameter des Finanzierungsmodells sind dabei: die Art der Begrünung mit den verbundenen Kosten und die Struktur, in der sich die Schule mit Begrünungswunsch befindet, mit den damit verbundenen Entscheidungsträger*innen. Im Rahmen des Projektes MehrGrüneSchulen konnten neun Schulen in Österreich mit Begrünungssystemen ausgestattet werden. In den Bau dieser Systeme wurden Schulklassen der jeweiligen Schulen vor Ort involviert. Die umgesetzten Begrünungssysteme basieren auf Entwürfen von Schüler*innen des Camillo Sitte Bautechnikums sowie der HBLFA Gartenbau Schönbrunn. Aus diesen Entwürfen sind weiters insgesamt 10 Bauanleitungen entstanden, die kostenfrei zum Download auf der Homepage der Projektleitung zur Verfügung gestellt werden, um auch andere Schulen in Österreich zum Nachbau zu motivieren. Zu jedem dieser Low-Cost-Systeme sowie zu den in Österreich am weitesten verbreiteten fassadengebundenen Begrünungssystemen wurden die Lebenszykluskosten ermittelt, welche ebenfalls auf der Homepage angeführt werden. Nähere Informationen zum Projekt finden Sie auf der Homepage der Projektleitung (TU Wien - Forschungsbereich Ökologische Bautechnologien) unter folgendem Link: https://www.tuwien.at/cee/mbb/obt/forschung/forschungsprojekte/mehrgrueneschulen/projekt

Innovation

Das Projekt verfolgte das Ziel, Finanzierungsmodelle zu entwickeln, die in weiterer Folge als Basis für die breite Umsetzung von grüner Infrastruktur an Schulen dienen sollen. Das notwendige Wissen und die für diese Entwicklung notwendigen Erkenntnisse waren durch Vorprojekte wie GrünPlusSchule und GRÜNEzukunftSCHULEN im Konsortium vorhanden. Vergleichbare Finanzierungsmodelle sind bisher weder national noch international vorhanden. Die Projektergebnisse erweitern damit den Stand der Technik auf dem Weg zu einer vermehrten eigenständigen Umsetzung grüner Infrastruktur an Schulen. Durch die Zusammensetzung des Projektkonsortiums sowie alle eingebundenen Unterstützer*innen konnte das Projekt erfolgreich und gemäß Zeitplan abgewickelt werden. Darüber hinaus wurden innovative low-cost Begrünungsmaßnahmen für die Anwendung in und an Schulen entwickelt und Anleitungen zum eigenen Nachbauen zur Verfügung gestellt. Durch dieses kostenfreie zur Verfügungstellen werden auch andere Schulen in Österreich zum Nachbauen und Ausprobieren motiviert. Die entwickelten Bauanleitungen sind unter folgenden Links zu finden: *) Bauanleitungen für Innenraum-Begrünungssysteme: https://www.tuwien.at/cee/mbb/obt/forschung/forschungsprojekte/mehrgrueneschulen/begruenungsmoeglichkeiten/begruenungssysteme-fuer-den-innenraum; *) Bauanleitungen für Freiraum-Begrünungssysteme: https://www.tuwien.at/cee/mbb/obt/forschung/forschungsprojekte/mehrgrueneschulen/begruenungsmoeglichkeiten/begruenungssysteme-fuer-den-freiraum

Forschungsergebnisse in die Praxis überleiten

Die Projeke GrünPlusSchule und GRÜNEzukunftSCHULEN haben aussagekräftige Forschungsergebnisse für die Anwendung von grüner Infrastruktur in Schulen hervorgebracht, die in MehrGrüneSchulen nun breit angewendet wurden. Direkt anknüpfend an diese Erkenntnisse wurden einerseits weitere schulpraxistaugliche Low-Cost-Begrünungsmaßnahmen entwickelt und für die eigenständige Umsetzung an Schulen vorbereitet sowie beispielhaft an mindestens einer Schule pro Bundesland als Leuchtturmprojekte umgesetzt.

Stadt als Testbed nutzen

Die Schule als Ort des Lernens und Ausprobierens ist der optimale Experimentierraum in der realen Stadt. Durch die vermehrte Umsetzung von grüner Infrastruktur, für die das entwickelte Finanzierungsmodell die Basis bildet, gelangen reale Objekte zum Experimentieren in die Klassenzimmer, an das Schulgebäude bzw. in den Schulfreiraum. Für die Schüler*innen wird das Experimentieren durch die Gegenwart der Begrünung ein Bestandteil ihres alltäglichen Schullebens.

Kommunalen Mehrwert erzeugen

Durch die Entwicklung eines konkreten Finanzierungsmodells wurde die Umsetzung grüner Infrastruktur österreichweit gefördert und ermöglicht. Während bei der Begrünung im Innenraum die Schüler*innen der begrünten Schulen als Multiplikator*innen der positiven Auswirkungen und Umsetzungen grüner Infrastruktur gelten, profitieren von den Begrünungen im Außenraum durch deren Sichtbarkeit auch weitere Personengruppen direkt.

Summary

Despite many known positive effects of green infrastructure in schools, these have not been implemented or have been implemented only to a limited extent. The reason for this is the lack of financing possibilities. Therefore, financing models were being developed for the first time within the framework of the MehrGrüneSchulen project. For this purpose, the responsible decision-makers throughout Austria were identified and integrated into the development depending on the type of school, the location and the type of greenery. As a input for this, the life-cycle costs of existing and optimised greening systems were identified and processed and, in addition, easily implementable solutions for green infrastructure were developed for independent implementation in schools and realised in an exemplary manner in at least one school per federal province. The developed financing models provide a broad argumentation and action basis for the roll-out of green infrastructure at schools throughout Austria.

Zuletzt aktualisiert am 03/01/2023

Projektdaten – Umsetzungsprojekt im 11 Call

Projektstart: 02.03.2020
Projektende: 01.03.2023
Genehmigte Förderung: € 387.009
Genehmigte Projektgesamtkosten: € 645.020

Konsortium

TU Wien - Fakultät für Bauingeneurwesen - Forschungsbereich Ökologische Bautechnologien (Konsortialführer)
TU Wien, E234-02, Institut für interdisziplinäres Bauprozessmanagement
Dipl.-Ing. Ralf Dopheide e.U.
Büro für nachhaltige Kompetenz B-NK GmbH
Camillo Sitte Lehranstalt, Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt Wien III

Projektergebnisse

Ansprechpersonen

Projektleitung Univ. Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Azra Korjenic TU Wien - Fakultät für Bauingeneurwesen - Forschungsbereich Ökologische Bautechnologien +43 (0) 1 58801 - 207301 E-Mail
Programm-Management Klima- und Energiefonds Smartcities E-Mail