cool-INN – Kühle urbane Lebensräume für eine resiliente Gesellschaft

Mit dem Projekt Cool-INN soll für Innsbruck ein geeigneter Ort für die Umsetzung von blauer Infrastruktur evaluiert werden, die Pilotphase geplant und begleitet werden und die Auswirkungen der neuen Freiraumgestaltung auf die Stadtökologie und den Siedlungs-und Wirtschaftsraum erhoben werden. Durch die integrative Zusammenarbeit des Wasser Ver-und Entsorgungsunternehmens Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB)mit wissenschaftlichen Partnern, der Stadt Innsbruck und den BürgerInnen soll ein nachhaltiges und ganzheitliches Konzept entstehen und umgesetzt werden. Die Dokumentation und Evaluierung helfen dabei beim Wissensaufbau zur urbanen Kühlung und werden nach Projektende anderen Kommunen zur Verfügung gestellt.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

cool-INN Kurzbeschreibung für Einreichung VCÖ-Preis

Ausgangssituation

Innsbruck ist eine Stadt inmitten der Alpen. Durch die spezielle geografische Lage ist Innsbruck innerstädtisch stark verdichtet und besitzt bisher neben den Flüssen Inn und Sill nur wenig blaue und grüne Infrastruktur, um den Auswirkungen des Klimawandels mit zunehmenden Hitzetagen und Tropennächten entgegenzuwirken. Die kommunalen Entscheidungsträger und die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG haben daher großes Interesse, Möglichkeiten zur Installation von blauer Infrastruktur zu testen, um das Mikroklima an Hitzepolen zu verbessern.

Ziele & Ergebnisse

In dem Projekt soll aus drei möglichen Standorten der bestgeeignete Ort für die Umsetzung eines Experimentierraumes ausgewählt werden. Mithilfe wissenschaftlicher Konzeptionsarbeit und Simulation soll eine ideale Anlage mit hohem Kühleffekt, aber auch mit multifunktionalen Möglichkeiten konzipiert werden. Es ist geplant, den Stand der Technik mit der Expertise aller notwendigen Stakeholder und den Bedürfnissen der Bürger zu vereinen, um einen nachweislichen Kühleffekt für Innsbruck zu erzielen. Zudem sollen die Maßnahmen in der Gestaltung so umgesetzt werden, dass ein positiver sozio-ökonomischer Effekt erzielt wird. Aus den Arbeiten zur Machbarkeitsstudie soll ein Leitfaden mit Bewertungsmatrix abgeleitet werden, welcher im Anschluss sowohl von Innsbruck selbst, als auch von anderen Städten als Entscheidungshilfe für die Planung von blauer Infrastruktur herangezogen werden kann. Nach Installation der Pilotanlage sollen die Auswirkungen anhand qualitativer und quantitativer Faktoren ausgewertet werden. Die Erhebung von physikalischen Parametern wie Temperatur und Feuchtigkeit oder Daten zu Wetterextremen, aber auch subjektive Empfindungen der Passanten und der BewohnerInnen vor und nach der Implementierung erlauben dabei wissenschaftlich fundierte Aussagen. Besonderer Wert wird dabei auf den Stakeholder Prozess gelegt, der einerseits die politische und kommunale Ebene der Stadtführung betrifft, andererseits der BürgerInnenbeteiligung viel Raum einräumt. Das Projekt spricht daher genau den Anforderungen der Aktionsfelder Stadtökologie & Klimawandelanpassung und Kommunikation & Vernetzung. cool-INN schafft so einen Experimentierraum zum Testen von blauer Infrastruktur in Innsbruck. Das Projekt wurde in integrativer, systemübergreifender Weise geplant und verbindet die Expertisen von Wissenschaft, Stadtökonomie und Bürgerbeteiligung. Die Ergebnisse sollen dabei für die verschiedenen Zielgruppen so aufbereitet werden, dass ein möglichst großer Wissenstransfer erfolgt.

Innovation

Der Innovationsgehalt des Projektes besteht in der Kombination unterschiedlicher Methoden aus verwandten Fachbereichen zur Analyse der Wirkung grün/blauer Infrastruktur (siedlungswasserwirtschaftliche Wirkung, Wirkung auf Stadtmikroklima, Raumplanung), der konkreten Umsetzung in einem Demonstrationsprojekt und Evaluierung der Umsetzung basierend auf physikalischen und sozio-ökonomischen Indikatoren. Damit ist erstmalig eine ganzheitliche Analyse beginnend mit der Planungsphase über die Umsetzungsphase bis zur Betriebsphase unter Einbeziehung von Aufwand für Wartung und Nutzererfahrung möglich. Der direkte Vergleich von Daten vor und nach der Implementierung der Maßnahmen zur urbanen Kühlung erlauben einzigartige Analysen.

Forschungsergebnisse in die Praxis überleiten

Basierend auf den Daten und Erfahrungen des Demonstrationsprojektes und dessen Randbedingungen (Landnutzungen, Raumordnungsstrukturtyp, Kostenevaluation, Wartungsaufwand, Nutzerakzeptanz, Wirkung auf physikalische Messparameter) wird die Eignung der Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Standorte innerhalb der Stadt Innsbruck und auf andere Städte und Gemeinden untersucht. Damit soll der Wissenstransfer in die Praxis gesteigert werden und die Umsetzung ähnlicher Projekte gefördert werden.

Summary

Innsbruck is a city in the middle of the Alps. Due to its special geographic location, Innsbruck has high-densely build areas in the inner city. Beside the rivers Inn and Sill the city has little blue and green infrastructure to counteract increasing heat days and tropical nights due to the effects of climate change. The city of Innsbruck and Innsbruck Kommunalbetriebe AG are therefore very interested in testing the possibilities of installing blue infrastructure to improve the microclimate of urban hotspots. As part of cool-INN, the most suitable location for the implementation of an experimental space is to be selected from three possible areas. With the help of scientific conceptual work and simulation of scenarios, an ideal measure will be designed, with an optimal cooling effect, but also with multifunctional possibilities. The aim is to combine state-of-the-art technology with the expertise of all necessary stakeholders and citizens' needs in order to achieve a proven cooling effect for Innsbruck. In addition, the measures will be designed and implemented in such a way that a positive socio-economic effect is achieved. After installation of the testbed, the effects will be evaluated using qualitative and quantitative factors. The collection of physical parameters such as temperature, humidity or data on weather extremes but also subjective feelings of passers-by and residents before and after implementation allow a scientific evaluation of the effects. Special emphasis is placed on the stakeholder process, which on the one hand concerns the political and municipal level of city leadership, and on the other hand allows a lot of space for citizen participation. The project therefore fits exactly to the requirements of the fields of action “Urban Ecology & Climate Change Adaptation” and “Communication & Networking”.

Zuletzt aktualisiert am 02/23/2021

Projektdaten – Umsetzungsprojekt im 11 Call

Projektstart: 01.02.2020
Projektende: 31.01.2023
Genehmigte Förderung: € 291.455
Genehmigte Projektgesamtkosten: € 571.219

Konsortium

Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (Konsortialführer)
Stadt Innsbruck / Bürgerbeteiligung
Universität für Bodenkultur Wien / SIG
Universität Innsbruck / Arbeitsbereich Umweltechnik

Projektergebnisse

Ansprechpersonen

Projektleitung Michael Trojer, MSc Innsbrucker Kommunalbetriebe AG / Abwasser +43 (0) 512 502 - 7790 E-Mail
Projektleitung Mag. Sophia Neuner B.A. Innsbrucker Kommunalbetriebe AG / Stabsstelle Produktentwicklung und Innovation E-Mail
Programm-Management Klima- und Energiefonds Smartcities E-Mail