Soziale Innovationen in Smart Cities. Gesellschaftsbezogene Begleitmaßnahmen zur besseren Nutzung technologischer Effizienzpotentiale.

Das Projekt zeigte umsetzungsorientierte Wege auf, welche sozialen Innovationen so mit der technologischen Entwicklung gekoppelt werden konnten, dass auch bisher nicht ausgeschöpfte Einsparpotentiale aktiviert wurden.

Ausgangssituation

Die Erreichung der nationalen und internationalen Klimaschutzziele setzt voraus, dass im urbanen Bereich eine deutliche Erhöhung der Energieeffizienz realisiert wird. Jüngste Studien zum Rebound-Effekt zeigen, dass dazu technologische Innovationen alleine nicht ausreichen. Mehr als die Hälfte der technologisch möglichen Ressourceneinsparung geht dadurch verloren, dass es keinen adäquaten Umgang der Gesellschaft mit diesen neuen Technologien gibt. Zunehmend wird daher erkannt, dass es einer stärkeren Verbindung von technologischen mit sozialen Innovationen bedarf. Dazu dient das Projekt SINN Cities. Bearbeitete

Ziele & Ergebnisse

Das Projekt zeigt umsetzungsorientierte Wege auf, welche sozialen Innovationen so mit der technologischen Entwicklung gekoppelt werden können, dass auch bisher nicht ausgeschöpfte Einsparpotentiale aktiviert werden. Ziel dabei ist es, die Technologien für eine Umstellung auf nachhaltige Lebensweisen zu nutzen. In diesem Sinne kann soziale Innovation als ein Prozess kollektiver Schöpfung einer neuen sozialen Praxis bezeichnet werden (Crozier/Friedberg 1993, S.19), als neuer Weg, Ziele zu erreichen, insbesondere neue Organisationsformen, neue Regulierungen, neue Lebensstile, die die Richtung des sozialen Wandels verändern, Probleme im Sinne der Nachhaltigkeit besser oder anders lösen als frühere Praktiken, und die deshalb wert sind verbreitet und institutionalisiert zu werden. Vorrangig wurden mit dem Projekt vier Ziele verfolgt:

  • (1) Bessere Nutzung des technologisch möglichen Ressourceneinsparpotentials
  • (2) Erhöhung der Effektivität technologischer Effizienzstrategien
  • (3) Unterstützung der nachhaltigen Entwicklung urbaner Lebensstile durch Smart Cities-Technologien und damit verbunden Steigerung der Nachfrage nach ressourcensparenden Technologien und Lösungen
  • und (4) die Erweiterung der Linzer Smart Cities Strategie um soziale Innovationen.
Aus den 84 recherchierten und generierten sozialen Innovationen wurden in der Folge unter Anwendung systemischer Methoden (Sensitivitätsanalyse und Wirkungsmatrix) jene 20 Maßnahmen herausgefiltert, deren Umsetzung im gesamtgesellschaftlichen (Stadt-) System die höchste Veränderungswirkung zukommt. Für jede dieser 20 prioritären sozialen Maßnahmen, die wie Akupunkturpunkte im Umsetzungsprozess wirken, wurde ein Maßnahmensteckbrief entwickelt, in dem die für die Umsetzung der betreffenden Maßnahme wichtigsten Informationen (Treiber, Zielgruppe, Zeithorizont, Hemmnisse/Risken, Kosten, Synergieeffekte usw.) enthalten sind.

Innovation

Der Innovationscharakter des Projektes liegt insbesondere in den folgenden vier Punkten:

  • Ausarbeitung sozialer Innovationen in drei Innovationsfeldern (zur Eindämmung unerwünschter gesellschaftlicher Wirkungen, zur Verstärkung erwünschter Wirkungen technologischer Innovationen sowie Voraussetzungen für das Wirksamwerden von sozialen Innovationen) als Projektschwerpunkt;
  • Entwicklung innovativer Umsetzungsstrategien zur Verknüpfung technologischer mit sozialen Innovationen (auch als Vorbereitung eines nachfolgenden sozialen Smart Cities Demonstrationsprojektes in Linz);
  • Umsetzung einer sozialen Innovation durch Sichtbarmachen von Smart Cities Technologien und –Lösungen im Rahmen der Produkt- und Informationsmesse WearFair (mit rund 13.000 erwarteten BesucherInnen) als konkretes Fallbeispiel;
  • Innovative Zusammensetzung des Projetteams durch die Einbeziehung der Zivilgesellschaft in Form der drei NGOs Südwind, Global 2000 und Klimabündnis.
Um den zunächst unsicheren bzw. ergebnisoffenen Weg von einer kreativen Idee über deren partizipative Weiterentwicklung bis zur Umsetzung im Rahmen von neuen Partnerschaften unterschiedlicher Akteure durchzuhalten, bedarf es unterstützender Rahmenbedingungen. Dazu gehören eine Kultur des Vertrauens, ausreichendes soziales, kulturelles und auch materielles Kapital der beteiligten Akteure sowie eine gewisse Risikobereitschaft im Hinblick auf Zeit, finanzielle Ressourcen und Ergebnisoffenheit. Dieses „soziale Innovationsklima“ zu schaffen, kann als eine der grundlegenden zukunftsweisenden Herausforderungen für Städte angesehen werden.

Summary

The “SINN-Cities” project concentrates on using social innovations to integrate new, innovative Smart Cities technologies more efficiently into our everyday lives. Throughout Europe, models for social innovation were researched and workshops held. In these workshops, experts in the project team helped to develop further social innovations. The examples collected (listed in the final report) are now to form a template for specific implementation projects. The culmination came at the beginning of October 2017, when a social innovation project showed Smart Cities technologies and solutions at the “WearFair +more” product and information exhibition.

Zuletzt aktualisiert am 12/10/2020

Projektdaten – Einstiegsprojekt im 7 Call

Projektstart: 01.10.2016
Projektende: 31.10.2017
Genehmigte Förderung: € 159.731
Genehmigte Projektgesamtkosten: € 199.665

Konsortium

Österreichisches Institut für Nachhaltige Entwicklung - ÖIN (Konsortialführer)
Wearfair und mehr - Verein zur Förderung eines fairen und ökologischen Lebensstils
Südwind Oberösterreich
Klimabündnis Oberösterreich
Global2000

Projektergebnisse

Ansprechpersonen

Projektleitung Univ. - Doz. Dr. Dieter Kanatschnig Österreichisches Insitut für nachhaltige Entwicklung +43 (0) 1 15246847 E-Mail
Programm-Management Klima- und Energiefonds Smartcities E-Mail