TRANSFORM +
Das Anschlussprojekt TRANSFORM+ ermöglichte und vertiefte die österreichische Forschungsarbeit im Rahmen des FP7 Projekts TRANSFORM durch eine konkrete, umfassende Smart City Entwicklungskonzeption, durch die inhaltliche und organisatorische Gestaltung der Smart City Stakeholder-Prozesse auf Stadtebene sowie konkrete Daten-Analyse- und Planungsarbeiten in 2 Stadtteilen, sogenannten „Smart Urban Labs“ (Liesing und aspern_seestadt). Hier wurden fundierte Entscheidungen für ein gebietsspezifisch optimiertes smartes Energiesystem getroffen und durch einen mittelfristigen, konkreten Implementation Plan in Umsetzung gebracht. Zwei Pilotanwendungen, ein sogenannter „Smart CItizen Assistant“ und ein „e-delivery“-Projekt, wurden in TRANSFORM+ in den beiden Smart Urban Labs umgesetzt. Um die gesamten Ergebnisse von TRANSFORM und TRANS-FORM+ für weitere österreichische Städte breit nutzbar zu machen, war deren Aufbereitung und Kommunikation Teil des Projektumfangs.
Ausgangssituation
Im Projekt ging es um die Ermöglichung von nachhaltigen städtischen Lösungen zur Ressourcenschonung, Klimaschutz und CO2-Einsparung. TRANSFORMplus förderte die Transformation Wiens zur Smart City, was intelligente Mobilitätsdienstleistungen, ein nachhaltiges Energiesystem und eine effiziente und lebenswerte Stadt-und Gebäudestruktur umfasst.
Im FP7-Projekt TRANSFORM wurden in 6 europäischen Großstädten gesamtstädtisch und für 7 ausgewählte Stadtteile Smart City-Strategien ausgearbeitet und Umsetzungserfahrungen mit städtischen Institutionen, Forschungseinrichtungen und Stakeholdern ausgewertet. Ziel des Projektes TRANSFORM+ war es, die im FP7-Projekt TRANSFORM vorgesehenen österreichischen Forschungsbeiträge inhaltlich voranzutreiben, operativ lokale Entwicklungen zu unterstützen und die Ergebnisse für den Austausch mit den Partnerstädten aufzubereiten.
Das in TRANSFORM so genannte „local environment“ aus Stadt, Stakeholdern und Forschungsinstitutionen wurde dazu in einem abgestimmten Arbeitsprozess organisiert und die in Wien erarbeiteten Ergebnisse gebündelt und aufbereitet. Die Unterstützung der lokalen Entwicklung und die präzise Aufbereitung für den im FP7-Projekt TRANSFORM vorgesehenen inhaltlichen und methodischen Austausch mit den 5 Partnerstädten war ein Erfordernis für den Erfolg, sowohl als Input für den internationalen Austausch als auch dafür, die dort gewonnenen Erkenntnisse in die Arbeit der österreichischen Partner integrieren zu können.
Innovation
Im Projekt TRANSFORM+ wurden folgende Arbeitselemente ausgeführt:
- Erarbeitung einer Smart City Strategie für Wien, aufbauend auf den in Klimafonds erarbeiteten Dokumenten und Konkretisierung zu einer „Transformation Agenda“ im Austausch mit den anderen Städten
- Aufbau, Organisation und Dokumentation eines laufenden Stakeholder-Prozesses, um Forschungsergebnisse aktuell in die relevanten, mit der Smart City-Umsetzung befassten Teams bringen zu können und Praxiserfahrungen an die ForscherInnen heranzubringen
- Aufbau einer Wiener Datenbasis für die Anwendung des in TRANSFORM zu konzipierenden decision support enviroments, das Entscheidungen über Energiesysteme, Strategien und Investitionsprojekte unterstützen soll
- Erstellung von gebietsspezifischen Umsetzungsplänen für die „Smart Urban Labs“ Liesing und seestadt_aspern (Energiesysteme, Leitprojekte, Umsetzungsmaßnahmen), die auch die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Finanzierungsstrategien einschließen
- Einbringen von Innovations- und Umsetzungserfahrungen aus der Implementierung von 2 Pilotanwendungen, einem „Smart Citizen Assistant“ und einem e-delivery-Projekt
- Aufbereitung und Dissemination der Ergebnisse für weitere österreichische Städte
Ergebnisse
Strategie Screening
Die Smart City Wien (SCWR) Rahmenstrategie bietet einen Orientierungsrahmen für die nächste Generation von Fachstrategien der Stadt, beinhaltet aber selbst keine Maßnahmenpakete (vgl. SCW Rahmenstrategie S. 31). Dies erfordert, dass die Ziele der Rahmenstrategie in den Zielen und Inhalten derzeitiger und zukünftiger Fachstrategien abgebildet werden bzw. umgekehrt Fachstrategien mit der Rahmenstrategie konform sind. Dazu wurde in Transform+ ein „Strategie-Screening“ hinsichtlich der Ziel-Inhalte durchgeführt. Exemplarisch nummerierte Punkte sollen zukünftige inhaltlich-strategische Anforderungen aufgrund der Zielformulierung der Rahmenstrategie aufzeigen.
Partizipation
Eine Smart City baut auf dem Wissen, der Innovationskraft und dem Potenzial ihrer BürgerInnen auf. Nur gemeinsam und durch Bündelung der Kräfte können die ambitionierten Ziele erreicht und ein Beitrag zum Klimaschutz und zu einer lebenswerten Stadt geleistet werden. In diesem Zusammenhang bedeutet Partizipation in der Smart City, BürgerInnen und Unternehmen die aktive Mitgestaltung an der Entwicklung der Stadt zu ermöglichen und dazu einzuladen. Das verlangt eine konsistente Haltung, klare Rahmenbedingungen, eine offene Verfahrenskultur und aktive Unterstützung von Seiten der Stadt. Wesentliche Prinzipien für Partizipationsaktivitäten zur Umsetzung der Smart City Wien Rahmenstrategie sind u.a.:
- Kooperation mit etablierten MultiplikatorInnen
- Auf Vorhandenem aufbauen und dieses kontextuell sichtbar machen
- Setzen von zielgruppenspezifischen Impulsen
- Schwerpunkte in Grätzeln zur Erlebbarkeit
Action Plan
Die Evaluierung des 2012 im Rahmen des ersten Smart City Wien Projekts1 formulierten Action Plan 2012-2015 mit seinen 42 Aktionen bzw. Maßnahmen zeigte die immer noch aktuelle Brisanz in Hinblick auf die durch den Gemeinderat 2014 beschlossenen Smart City Wien Ziele: Während einige Aktionen weitgehend umgesetzt werden konnten, sind andere notwendige Schritte erst in Ansätzen oder gar nicht gesetzt worden. Die Aktionen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Wirkungen und Ihres Aufwands, hinsichtlich der erforderlichen Umsetzungszeiträume.
Energieräumliche Typologisierung
Eine weiterentwickelte Energieraumplanung in Wien soll räumlich differenziert Angebot und Nachfrage an Energie optimal verbinden. Dies benötigt Daten zum Gebäudebestand, Energieverbrauch und verfügbaren Potenzial an (erneuerbaren) Energien, die möglichst allen Stakeholdern zur Verfügung gestellt werden. In diesem Bereich konnte Transform+ wesentliche Beiträge durch Vorarbeiten zu einer energieräumlichen Typisierung im Rahmen des Fachkonzeptes Energieraumplanung liefern. Durchgeführt wurde die Typisierung für den Heizwärmebedarf von Gebäuden mit Wohnnutzung auf Baublockebene.
Projektdaten – Umsetzungsprojekt im 3. Call aus dem Jahr 2012 |
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Projektstart: | 01.03.2013 |
Projektende: | 29.02.2016 |
Förderung Forschungsteil genehmigt: | € 1.300.000– |
Förderung Forschungsteil ausbezahlt: | € 1.245.490,– |
Förderung Investteil genehmigt: | kein Antrag gestellt |
Förderung Investteil ausbezahlt: | kein Antrag gestellt |
Konsortium |
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ÖIR GmbH (Konsortialführer) |
Magistratsabteilung 18 Stadtentwicklung und Stadtplanung |
Magistratsabteilung 21 Stadtteilplanung und Flächennutzung |
Magistratsabteilung 20 – Energieplanung |
Siemens Aktiengesellschaft Österreich |
AIT Austrian Institute of Technology GmbH |
ETA Umweltmanagement und Technologiebewertung GmbH |
ENERGIECOMFORT Energie- und Gebäudemanagement GmbH |
Wirtschaftsuniversität Wien – Institut für Transportwirtschaft und Logistik |
WIENER NETZE GmbH |
Wien 3420 Aspern Development AG |
Technische Universität Wien – Institut für Verkehrswissenschaften |
WIENER STADTWERKE Holding AG |
WIEN ENERGIE GmbH |
Neue Urbane Mobilität Wien GmbH |
ARAC GmbH |
Zuletzt aktualisiert am 04/01/2020