Teilen, Tauschen, Weitergeben und Gemeinschaftlich-Nutzen für eine gute Nachbarschaft und einen nachhaltigen Lebensstil in der My Smart City

SMASH unterstützt ein ganzheitliches Wirtschaften, das heißt, das Projekt berücksichtigt, dass Wirtschaft nicht nur Einkommen schafft, sondern auch Sinn gibt und unsere Beziehung zur Natur vermittelt.

SMASH entwickelt gezielt jene digitalen Technologien, die dabei helfen können, Wirtschaft ganzheitlicher zu gestalten.

SMASH versteht Wirtschaft in einem breiten, vielfältigen Sinn. Das Projekt geht über das kommerzielle Wirtschaften für den Markt hinaus und unterstützt auch Ökonomien des Teilens im Alltag, im Haushalt und in der Nachbarschaft.

SMASH interpretiert auch das kommerzielle Wirtschaften neu, indem es die erprobte Unternehmensform der Genossenschaft als typisches Beispiel einer Ökonomie des Teilens in den Vordergrund rückt.

SMASH lernt systematisch aus den Erfahrungen im Projekt und gibt diese Lernerfahrungen weiter.

SMASH fördert die bereits bestehenden Ansätze der Stadt Graz für Ökonomien des Teilens, das heißt für Solidarische Ökonomien.

Ausgangssituation

Wirtschaft ist mehr als Gewinn, Einkommen und Wettbewerb. Wirtschaft heißt auch, einander zu helfen und Verantwortung zu übernehmen. Das geschieht nicht nur über den Markt. Wirtschaft ist zudem mehr als die Her- und Bereitstellung von Gütern und Dienstleistungen. Wenn Menschen wirtschaften, dann kommunizieren sie auch miteinander, treten in persönlichen Kontakt und bauen Beziehungen auf. Wirtschaftliche Tätigkeiten geben Menschen Sinn. Wirtschaft verbindet Menschen zudem mit der Natur. Doch wird das in vielen Fällen noch zu wenig gesehen und auch anerkannt. Ein wichtiges Element einer ganzheitlichen Wirtschaft, die den Menschen fördert und die Umwelt schützt, ist das Teilen von Dingen und Talenten. Das Teilen ist im Haushalt ebenso wichtig wie in der Nachbarschaft oder in Unternehmen. In all diesen Bereichen teilen Menschen Gegenstände, Räume, Wissen, Dienste und Verantwortung. Nachbarschaftshilfe, ehrenamtliche Vereine und Genossenschaften sind Beispiele für Ökonomien des Teilens. Durch das Teilen können Menschen ihren Ressourcenverbrauch reduzieren. Sie schaffen Beziehungen und leben Gemeinschaft. Die Ökonomien des Teilens sind Solidarische Ökonomien. Sie erfüllen mehrere Funktionen gleichzeitig. Das macht sie "smart" und zu einem wertvollen Bestandteil der Entwicklung von "smart cities", von schlauen Städten. Ihre Potenziale sind aber noch nicht wirklich wahrgenommen worden. Deshalb müssen sie stärker entwickelt und verbreitet werden.

Ziele & Ergebnisse

SMASH fördert ganzheitliche Wirtschaftsinitiativen auf den drei Ebenen der Nachbarschaftshilfe, der ehrenamtlichen Organisationen und kommerziellen Genossenschaften. Mit Blick darauf verfolgt SMASH drei Wirkungsziele im Projektgebiet, das heißt im neuen Stadtteil „My Smart City Graz“ und in den umliegenden Arealen: (1) ökologische Nachhaltigkeit: mehr regionale Lebensmittel für den lokalen Konsum; weniger Neukauf an Gegenständen des täglichen Bedarfs; eine größere Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe; (2) soziale Nachhaltigkeit: mehr Lebensqualität; (3) ökonomische Nachhaltigkeit und technische Tragfähigkeit: wirtschaftliche Initiativen, die längerfristig und autonom tätig sind und technische Tools sinnvoll nutzen. Das Wirkungsziel, die über das Projektgebiet hinausgeht, ist der Anstoß solidarökonomischer Initiativen zum Teilen von Gegenständen, Räumen, Wissen, Diensten und Verantwortung in anderen Stadtentwicklungsgebieten in Graz und in anderen Städten. Outputziele im Sinn von konkreten Deliverables sind: (1) die Einrichtung von einer oder mehreren Steuerungsgruppen, die konkrete solidarökonomische Initiativen im Stadtteil „My Smart City Graz“ in den drei Bereichen regionale Lebensmittel, zentralisiertes und dezentrales Teilen vorbereiten; (2) der Aufbau von drei ehrenamtlichen und/oder kommerziell-genossenschaftlichen Organisationen, die in der „My Smart City Graz“ wirtschaftlich aktiv sind (auf den Ebenen dezentrales sowie zentralisiertes Teilen sowie regionale Lebensmittelversorgung); (3) die Entwicklung eines Leitfadens, der die Erfolgsfaktoren ausgewählter Solidarischer Ökonomien auf Stadtteilebene darstellt, (4) die Errichtung einer digitalen Plattform um eine Ökonomie des Teilens in der Nachbarschaft zu erleichtern.

Innovation

Der Aufbau Solidarischer Ökonomien im Sinn eines ganzheitlichen Wirtschaftens, das soziale, ökonomische und ökologische Ziele miteinander verbindet und neben der kommerziellen Wirtschaft auch die Arbeit im Haushalt und in der Nachbarschaft einbezieht, ist in höchstem Maße innovativ. Solidarökonomische Komponenten der Stadtteil-Entwicklung wurden dem Wissensstand des Projektteams nach bislang noch nicht im Smart City-Kontext umgesetzt. Smart City-Strategien haben sich bisher vor allem auf technologische Entwicklungen und unterschiedliche Formen der Partizipation außerhalb wirtschaftlicher Aktivitäten konzentriert. Die Ausarbeitung eines Leitfadens für die Entwicklung Solidarischer Ökonomien auf Stadtteilebene ist sehr innovativ, weil es für die spezifischen Anforderungen einer solchen Entwicklung dem Wissensstand des Projektteams nach auch in anderen Ländern noch keinen Leitfaden gibt. Aus technischer Sicht ist die Entwicklung der digitalen Tools innovativ, weil spezifische Kommunikations- und Informationskanäle für unterschiedliche Zielgruppen angeboten werden. Diese Kanäle münden in eine einheitliche Plattform, die je nach Zugangskanal spezifisch gestaltet ist. So wird größtmögliche Interaktion gewährleistet und es werden allgemeine ebenso wie spezifische Informationen dargestellt. Die Anbindung an weitere technische Systeme wird offen dargelegt und dementsprechende Anforderungen an die Software werden umgesetzt. Damit schafft das Projekt weitere Anschlusspunkte, um neue und innovative Software-Komponenten oder -Systeme anzubinden. Die Beteiligung im Sinne der Mitbestimmung der Bewohner_innen und Anwohner_innen der „My Smart City Graz“ und weiterer Akteure in dieser sehr frühen Phase der Stadteil-Entwicklung ist an sich innovativ.

Forschungsergebnisse in die Praxis überleiten

SMASH nutzt Forschungsergebnisse aus dem Smart City-Demoprojekt „Smart Food Grid Graz“. Es hat eine Strategie entwickelt, wie die Smart City Graz den Anteil regionaler Lebensmittel bis 2030 deutlich erhöhen kann. SMASH trägt zur Umsetzung dieser Strategie mit konkreten Initiativen bei. Darüberhinaus erforscht SMASH, wie regionale Lebensmittelversorgung künftig in schlauen Stadtteilen implementiert werden kann. Auch mit dem Projekt „CoopsForFood“ kooperiert SMASH unter anderem.

Stadt als Testbed nutzen

Solidarische Ökonomien prosperieren vor allem in räumlichen Nahebeziehungen. SMASH arbeitet daher mit den Bewohner_innen des Stadtteils „My Smart City Graz“ und den Anwohner_innen der umliegenden Areale. Dazu kommen lokale Institutionen. Dabei interessiert sich SMASH v.a. für drei Bereiche: (1) Nachbarschaftshilfe, (2) Ehrenamtliches Engagement, (3) Kommerziell-genossenschafliche Tätigkeit SMASH unterstützt soziales Lernen im Stadtteil sowie in der Stadt Graz.

Kommunalen Mehrwert erzeugen

Mit SMASH wird Graz zu einer Vorreiterin im Feld der schlauen Städte. Das Projekt hilft dabei, die Lebensqualität in Graz dauerhaft zu sichern und noch weiter zu verbessern, insbesondere im neuen Stadtteil „My Smart City Graz“: durch lokale Identität, attraktive soziale Komponenten und ein ansprechendes ökologisches Leitbild. Der Leitfaden und die digitalen Werkzeuge, die SMASH dafür entwickelt, können in anderen Grazer Stadtteilen oder auch in anderen Städten eingesetzt werden.

Summary

Collaborative economies put multifunctionality into practice by sharing objects, services, knowledge, spaces, and responsibilities with people or organizations. Collaborative economies embody a systemic-integrative approach: ecologically efficient, socially inclusive and economically smart. The project „SMASH. Smart Sharing Graz“ connects different dimensions of collaborative economies at the level of the new district „My Smart City Graz“: (1) neighborhood assistance, (2) volunteer organizations, (3) commercial enterprises (focusing on cooperatives). For these three dimensions, there are already digital networking tools ‒ SMASH embeds the development of specifc tools socially so that they are used effectively and widely. Neighborhood assistance, voluntary organizations and commercial enterprises are rarely interconnected ‒ SMASH integrates these dimensions to make synergy effects effective. The ecological, economic and social potentials of collaborative economies have been documented many times ‒ SMASH is developing systematic monitoring to get a transformation process going: deep and sustainable. There are many initiatives of collaborative economies in all social and economic areas ‒ SMASH is developing tools and a development model on a practical example so that collaborative economies can be multiplied. Collaborative economies benefit from spatial proximity ‒ SMASH, therefore, works at the level of the district „My Smart City Graz“. A wide range of knowledge about success factors of collaborative economies is available. The project implements this knowledge for the development of a collaborative economy as part of action research. SMASH creates a new experimental space in the real city: an integrative collaboration arena. Based on this, SMASH generates a toolkit and a holistic monitoring system for a multipliable development model of collaborative neighborhood economies that releases socio-ecological transformation potential.

Zuletzt aktualisiert am 11/25/2021

Projektdaten – Umsetzungsprojekt im 11 Call

Projektstart: 01.04.2020
Projektende: 31.03.2023
Genehmigte Förderung: € 329.993
Genehmigte Projektgesamtkosten: € 549.990

Konsortium

Regional Center of Expertise Graz-Styria (RCE), Universität Graz (Konsortialführer)
StadtLABOR - Innovationen für urbane Lebensqualität GmbH
Bravestone Information-Technology GmbH

Projektergebnisse

Ansprechpersonen

Projektleitung Mag. Dr. Andreas Exner Regional Center of Expertise Graz-Styria (RCE), Universität Graz +43 (0) 316 380 - 5138 E-Mail
Programm-Management Klima- und Energiefonds Smartcities E-Mail