Vorbereitung eines Demonstrationsprojektes zur öko-sozialen Quartiersentwicklung in St.Pölten
Durch dieses Projekt wurden in St. Pölten zwei Siedlungen mit je mind. 200 EinwohnerInnen von den BürgerInnen für eine Demonstration ausgewählt. Die Allgemeine gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft St. Pölten stellte eine Auswahl hierfür zur Verfügung. Für diese wurden konkrete Maßnahmen für die ökosoziale Wohnraum- und Quartiersgestaltung, mit multioptionaler Mobilität als Querschnittsthema, entwickelt, die auf die Wirkfelder: Reduktion der Wärmeentwicklung, Erhöhung der Lebensqualität und Verbesserung des sozialen (generationsübergreifenden) Miteinanders ausstrahlten.
St. Pöltens Bürgerinnen sind Experten für Lebensqualität. Diese Expertise zapft ab Jänner 2017 ein innovatives Bürgerbeteiligungsprojekt an.
Fortschritt und Begleitung der Workshops
Smart St.Pölten
Ausgangssituation
Häufig entstehen bei top-down Implementierungen von technologischen Innovationen Akzeptanzprobleme, sobald die Zielgruppe sich subjektiv nicht ausreichend involviert oder informiert fühlt. Neben den Akzeptanzproblemen mangelt es BürgerInnen oft an Weitsicht, da ihnen die Einordnung einer singulären Maßnahme in einen großen Kontext fehlt. Das Projekt bearbeitete schwerpunktmäßig folgende Themenbereiche: (a.) Smarte Modernisierung im (öko-)sozialen Wohnbau und (b.) Stadtoasen – smarte Grün- und Freiraumgestaltung im urbanen Raum
Ziele & Ergebnisse
Das Sondierungsprojekt sollte ein Demonstrationsprojekt in St. Pölten vorbereiten, das beispielhaft die Kooperation von BürgerInnen, Magistrat und aktuellen Wohngebieten sowie die langfristige Verträglichkeit verschiedener Nutzungen in grünen Stadtoasen ermöglicht. Eine auf Langfristigkeit basierende BürgerInnenbeteiligung wurde als Herzstück initialisiert, um themenoffen die Sichtweise der BürgerInnen in das mögliche folgende Demonstrationsprojekt einfließen lassen zu können. Durch dieses Projekt sollten in St. Pölten 2 Siedlungen mit je mind. 200 Einwohnern von den BürgerInnen für ein Demonstrationsprojekt vorgeschlagen werden. Die Allgemeine gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft St. Pölten stellte eine Auswahl hierfür ebenso zur Verfügung wie das Magistrat geeignet erscheinende Grundstücke lieferte. Für diese werden konkrete Maßnahmen für die ökosoziale Wohnraum- und Quartiersgestaltung, mit multioptionaler Mobilität als Querschnittsthema, entwickelt, die auf die Wirkfelder: (a.) Reduktion der Wärmeentwicklung; (b.) Erhöhung der Lebensqualität und (c.) Verbesserung des sozialen (generationsübergreifenden) Miteinanders ausstrahlen. In diesem Sondierungsprojekt wurden verschiedene Szenarien und Strategien bezogen auf eine gemeinsame Vision von den BürgerInnen integrativ erarbeitet. Die Projektergebnisse zeigen eindeutig das Potenzial und - weitaus bedeutsamer– den Umsetzungswillen der BürgerInnen, der Politik und der lokalen Wirtschaft sowie NGO Szene für ein nachhaltiges Demonstrationsprojekt auf. Eine Lebensqualitätssteigerung, weite Wirkkreise des social impacts und eindeutige Klimaziele lassen sich durch das Folgeprojekt realisieren.
Innovation
Es soll ein breiteres Demonstrationsvorhaben eingereicht werden, dass konsequent auf das prozessimmanente Erzeugen von sozialen Innovationen mit breitem „social impact” fokussiert. Konkrete Elemente der traditionellen wie innovativen Grün- und Freiraumgestaltung bieten hierfür eine notwendige Grundlage. Diese werden als sog. „Trittsteine“ durch einen auf empowerment basierenden BürgerInnen-Beteiligungsprozess in St. Pölten an mehreren Standorten umgesetzt. In der ganzen Stadt entstehen kühlende Stadtoasen mit hohem Kommunikationsangebot und ziehen sich wie Stationen eines „urbanen Grüne Infrastruktur-Lehrpfades“ vom nördlich gelegenen Wirtschaftshof durch die Innenstadt, den Rathausplatz, mit dem Hammer-Park als Zentrum bis zum südlich gelegenen Sonnenpark. St. Pölten wird zu einem großflächigen Testbed. Am Projektende werden sich auf Basis der sozialen Innovationen (nicht der technischen!) mehr als 200 BürgerInnen um die Weiterentwicklung und laufende Pflege der prototypischen Grün- und Freiräume kümmern. Auf diesem sozialen Innovationsprozess könnten in weiterer Folge technische Innovationen im Sinne des KLIEN aufsetzen. Konkret sollen mit Hilfe eines konsequenten bottom-up Ansatzes grüne Stadtoasen mit Elementen von a.) mobiles urban pocket gardening, b.) Konzepte der „essbaren Stadt“, c.) Grüne Wände/Grünes Stadtmobiliar, d.) ein Kinder-KlimaForschungslabor sowie e.) eine Sammlung für freie Initiativen entstehen. Das Projekt steht unter dem Patronat von Bürgermeister Matthias Stadler. Im Sinne der modellhaften Umsetzung wird unter „Entstehen“ eine Prozessinnovation verstanden, die auf empowerment setzt und den Kreislauf von (i.) Konzeption, (ii.) Abstimmung mit lokalen Stakeholdern, (iii.) Implementierung, eigenverantwortliche Gestaltung, Pflege und Weiterentwicklung, (iv.) Integration in den lokalen Wirtschaftskreislauf umschließt. Eine Modellentwicklung und Evaluierung zum social impact von Grün- und Freiraumgestaltungselementen runden das Projekt ab.
Summary
The “Smart & GreenLivingLab St. Pölten” exploratory study investigated what sort of open space design and landscaping measures would enhance quality of life and at the same time contribute to CO2 reduction and energy efficiency. A range of measures, including the participation of more than 100 residents, resulted in the development of an overall concept, centred on continuing systematic participation by residents, which will eventually lead to the development of a beacon project for the town of St. Pölten and the entire region.
Zuletzt aktualisiert am 01/20/2021