P2X Realisierung in der Stadtgemeinde Neusiedl mit Fokus auf ein hybrides Fernwärmesystem

Als Folge der vorgelagerten Sondierungsprojekte „Windvermarktung“ und „Hybrid DH“ wurde ein übergeordnetes Investitionsvorhaben entwickelt, dass die höherwertige Windkraftvermarktung im Stadtgebiet von Neusiedl zum Ziel hat, da erste angrenzende Windräder der Energie Burgenland bereits ohne Einspeisetarif, also auf dem freien Markt vermarktet werden müssen. Dafür fehlen aktuell noch geeignete Geschäfts- und Finanzierungsmodelle. Das Projekt Hybrid DH DEMO zielt daher darauf ab, verschiedene Geschäftsmodelle im Zusammenhang mit dem Energieträger Wind über ein „hybrides District Heating“-System am neu geschaffenen „Energy Hub“ nach dem Open Innovation-Ansatz zu entwickelnd und diese durch eine partizipative Implementierung näher an die Stadt Neusiedl und deren BürgerInnen heranzutragen.

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Ausgangssituation

Es scheitern 90 % der Geschäftsmodelle in diesem Geschäftsfeld, weil sie eine zu geringe Nutzer- und Stakeholder-Einbindung bei der Entwicklung forciert haben. Dies führt zu zahlreichen Fehlentwicklungen und Fehleinschätzungen, da die konventionelle Entwicklung von Geschäftsmodellen bislang überwiegend von Expertenmeinungen getrieben wurde. Folglich ist die Kundenakzeptanz solcher Geschäftsmodelle äußerst gering. Hinzu kommt, dass die Gesellschaft hohe Anforderungen an Dienstleistungen und Produkte hat und sich bei neuartigen Ansätzen oftmals eine Ablehnungshaltung einstellt. Dies trifft insbesondere auf Innovationen zu, welche Eingriffe in das tägliche Leben haben. Für erfolgreiche Geschäftsmodelle muss daher zum einen eine hohe Kundenakzeptanz gegeben sein und zum anderen muss auf das volle Innovationspotential einer Gesellschaft (alle Schichten, Expertisen, Altersgrade etc.) zurückgegriffen werden. Dies trifft insbesondere auf Geschäftsmodelle im Energiebereich zu, weil diese nicht nur einen wesentlichen Einfluss auf den persönlichen Alltag haben, sondern insbesondere in diesem Themenfeld immer integrativer und vernetzter ausgerichtet sind. So besteht bei einigen Projekten im Energiebereich eine Unzufriedenheit der KundInnen bzw. von BedarfsträgerInnen im Allgemeinen, da eine entsprechende integrative Einbindung in die Gestaltung des Energiesystems bislang gefehlt hat. Es besteht somit ein zunehmendes Interesse und Bedürfnis, aktiv im Energiesystem wahrgenommen zu werden.

Ziele & Ergebnisse

Das Projekt Hybrid DH DEMO zielt darauf ab, verschiedene Geschäftsmodelle im Zusammenhang mit dem Energieträger Wind über ein „hybrides District Heating“-System am neu geschaffenen „Energy Hub“ nach dem Open Innovation-Ansatz zu entwickelnd und diese durch eine partizipative Implementierung näher an die Stadt Neusiedl und dessen BürgerInnen heranzutragen. Damit dies gelingt, werden die folgenden Ziele verfolgt:

  • Umfangreiche Einbindung betroffener BewohnerInnen, Firmen, Stakeholder und Akteure entsprechend dem Open Innovation-Ansatz zur Nutzung von lokaler erneuerbarer Energie aus Windkraft.
  • Einbindung des neuen Energie-Knotenpunktes in Neusiedl als Energiezentrale für die Nutzung von Windkraft durch unterschiedliche NutzerInnen und Energieträger.
  • Primär- und sekundärseitige Optimierung des Fernwärmenetzes Neusiedl sowie Bereitstellung von Flexibilitäten als Ausgleich der Fluktuationen von Windkrafter-zeugung.
  • Sicherstellung einer Versorgungssicherheit der Wärme- und Stromversorgung (direkt oder über das öffentliche Netz).
  • Entwicklung und Bewertung eines Geschäftsmodelles für die Nutzung von Windkraft als Energie¬quelle für erneuerbaren Wasserstoff mit Fokus auf eine darauffolgende Mobilitäts- und Industrieanwendung.
  • Wirtschaftliche und technische Optimierung der Fernwärmeerzeugung aus Windkraft über Wärmepumpe und Anbindung an den Windpark Neusiedl (direkt oder über das öffentliche Netz).
  • Optimierung des Zusammenspiels unterschiedlicher lokaler und regionaler Verwertungsoptionen für Windkraft (P2H, P2G, lokale Nutzung)
  • Errichtung der notwendigen Infrastruktur, die in einem Demonstrationsbetrieb die Nutzung von Windkraft zur Wärmeversorgung von Neusiedl und zur Versorgung unter-schiedlicher Verbraucher und Berücksichtigung von deren Flexibilität erprobt (direkt oder über das öffentliche Netz).
  • Innovation

    Der Innovationsgrad von Hybrid DH Demo lässt sich an den folgenden Punkten festmachen:

    • Umfassende Einbindung von NutzerInnen nach dem Open Innovation-Ansatz bei der Erarbeitung und Implementierung von neuen Geschäftsmodellen
    • Ausschöpfung der technische Innovationen und deren Potential durch den „Energy-Hub“ in der Stadt Neusiedl
    • Holistischer Ansatz für die Nutzung von Windkrafterzeugung/li>
    • Entwicklung einer multimodalen Bewirtschaftungsstrategie für Windkraft
    • Geschäfts- und Betriebsmodelle für die lokale Nutzung von Windkraft
    • Forschungsergebnisse in die Praxis überleiten

      Im Projekt Hybrid DH Demo werden die Ergebnisse und Erkenntnisse abgeschlossener Forschungsprojekte (bspw. Hybrid DH, Windvermarktung) über die gezielte Nutzung von Windkraft verwendet und in Neusiedl am See in die Praxis übergeführt. Der umfassenden Demonstration neuer energieträgerübergreifender Ansätze der Windkraftnutzung in einem Energy-Hub geht eine Erforschung und Erarbeitung der Rahmenbedingungen und Grundlagen voraus, die so ebenfalls in die Praxis übergeführt werden.

      Stadt als Testbed nutzen

      Die Stadt Neusiedl am See spielt eine wesentliche Rolle im Projekt Hybrid DH Demo, da sie sowohl als Impulsgeber als auch als Energieabnehmer agiert. Somit werden die Anforderungen und Bedürfnisse der Stadt sowie deren Bewohner an eine Energieversorgung aus dem Energy-Hub maßgeblich die Ausgestaltung definieren und weiters eine wesentliche Energiesenke für den Energy-Hub sein. Somit werden die Innovationen des Projektes direkt in der Stadt als Testbed erprobt.

      Kommunalen Mehrwert erzeugen

      Das Projekt Hybrid DH Demo wird einen maßgeblichen kommunalen Mehrwert schaffen, da es den lokal erzeugten Windstrom näher an die Stadt bringen wird. Da ein energieträgerübergreifender Ansatz (Strom, Wärme, Wasserstoff) angedacht ist, bieten sich über die direkte Vermarktung erhebliche Potentiale zur Schaffung eines finanziellen Vorteils sowie der Vorteil lokal erzeugte erneuerbare Energie auch lokal zu verbrauchen.

      Summary

      As a result of the preliminary feasibility studies "Wind Marketing" and "Hybrid DH", an overarching investment project was developed, which aims to increase the value of wind energy consumed by the city of Neusiedl, since the first adjacent wind turbines of Energie Burgenland already have exhausted their subsidy period. Thus it is planned that at the energy hub of Neusiedl, where the district heating, the natural gas and the public electricity grid are located, a flue gas condensation heat pump (1 MWth), an air heat pump (1 MWth) an extension of the heat water storage (to 300 m³), an electricity storage (700 kWh) and a direct electrical connection between the wind farm and heat station are built. The city of Neusiedl thus represents an ideal "urban living lab", so that according to the open innovation approach appropriate business models can be developed and also implemented. These ideas are currently in call for tenders but there is still a lack of suitable business and financing models. However the traditional approaches of business model development are not suitable. One solution is Open Innovation. 90% of business models fail because they have pushed too little user and stakeholder involvement in development. This leads to numerous aberrations and misjudgments. As a result, customer adoption of such business models is extremely low. In addition, society has high demands on services and products and, in the case of new approaches, often rejects them. Conventional development approaches for business models are therefore no longer sufficient or have a high risk of failure. Open innovation in conjunction with a participatory approach is a solution strategy, but it is time-consuming and causes major challenges to be solved (How to reach the users, how to get their real needs, objections and prejudices? How can they give feedback, how are change requests handled and how are they taken into account? ...).

      Zuletzt aktualisiert am 03/10/2021

Projektdaten – Umsetzungsprojekt im 10 Call

Projektstart: 01.03.2019
Projektende: 28.02.2022
Genehmigte Förderung: € 602.292
Genehmigte Projektgesamtkosten: € 1.282.694

Konsortium

4ward Energy Research GmbH (Konsortialführer)
Energie Burgenland AG
ENERCON Service Austria GesmbH
Forschung Burgenland GmbH (Sozial- & Energiedepartment)
TBH Ingenieur GmbH

Projektergebnisse

Ansprechpersonen

Projektleitung DI (FH) Alois Kraußler 4ward Energy Research GmbH +43 (0) 664 88500 - 339 E-Mail
Programm-Management Klima- und Energiefonds Smartcities E-Mail