green.LAB – permanent temporäre Stadtoase in urbanen Transformationsprozessen

Projektziel war es, im Grazer My Smart City Stadtteil ein replizierbares Zwischen- und Nachnutzungskonzept für Brachflächen zu entwickeln und umzusetzen: das green.LAB Graz ist ein innovatives, begrüntes Demogebäude aus Holz, das gleichzeitig ein niederschwellig zugänglicher und offener Lern-, Produktions-, Ausstellungs-, Arbeitsraum zum Thema urbanes Grün ist. Das Demogebäude ist eine Weiterentwicklung der „Urban Boxes“ als transportabler, modularer Holzbau in Kombination mit Bauwerksbegrünung, Stadtteilgarten, und erneuerbaren Energiequellen. Regenwassermanagement, Förderung der Artenvielfalt,sowie Energieeffizienz waren die Grundsteine des Projekts. Begleitet wurde green.LAB durch ein technisches und soziales Monitoring.

Ausgangssituation

Das ehemalige Industrieareal im Umfeld der Helmut List Halle in Graz befindet sich in einem dynamischen Transformationsprozess. Neben den bestehenden und errichteten Bebauungen gibt es im Stadtteil noch ungenutzte Brachflächen, die über das Stadtteilmanagement vor.ort punktuell bereits bespielt wurden. Das Thema innovative Zwischennutzung von Brachflächen wird nun unter Bezugnahme auf das Thema grüne Infrastruktur und Klimawandelanpassung als strategisches Instrument einer nachhaltigen Stadtteilentwicklung praxisnah umgesetzt. Das Stadtteilmanagement ist gleichzeitig im Demogebäude des green.LAB Projekts beheimatet. Die Natur.Werk.Stadt, ein gemeinnütziges Beschäftigungsprojekt, unterstützt bei der Pflege, Instandhaltung und Bespielung des Ortes.

Ziele & Ergebnisse

Projektziel war es, ein replizierbares Zwischen- und Nachnutzungskonzept für Brachflächen zu entwickeln und umzusetzen, das für interessierte Zielgruppen Möglichkeiten bietet, grüne Infrastruktur als eine zentrale Klimawandelanpassungsmaßnahme in Städten kennen zu lernen, zu erleben sowie selbst umzusetzen und mit zu gestalten. Das Demogebäude wurde am 5. April 2019 eröffnet und ist seitdem für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich. Neben allgemeinen Öffnungszeiten fanden zahlreiche Workshops und zielgruppenspezifische Veranstaltungen wie z.B. Fachexkursionen und Dialogveranstaltungen zum Thema Begrünung und Klimawandelanpassung im urbanen Raum statt.

Innovation

Im Bereich Holzbau in Verbindung mit Fassadenbegrünung gab es wenig Erfahrung. Die technische Umsetzung setzt besondere Fachkenntnisse voraus, da die Einhaltung der Diffusionsgesetze, der Holz-Feuchte-Relationen, der Statik und das unbedingte Miteinbeziehen der fachgerechten Pflege berücksichtigt werden müssen. Das Forschungsprojekt ermittelte, welche Bedeutung eine Bauwerksbegrünung gegen Überhitzung übernehmen kann. Ebenso wurde untersucht, inwiefern eine Vordachkonstruktion in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage kombiniert und ein intelligentes Regenwassermanagement für die Bewässerung der Pflanzen eingesetzt werden kann. Die Wahl der geeigneten Begrünungssysteme für den modularen Holzbau sowie die Wahl der geeigneten Pflanzenarten für eine möglichst rasche Begrünung wurde ebenso untersucht. Getestet werden Living Walls und Gründächer im Außenbereich des Demogebäudes und vorgehängte Gerüstkletterpflanzen zur Beschattung der Fensterflächen sowie eine Innenraumbegrünung. Im Außenbereich gibt es zudem einen Nachbarschaftsgarten mit Testflächen von unterschiedlichsten (essbaren) Pflanzenarten. Zum Thema Bauwerksbegrünung gibt es oft Vorurteile hinsichtlich der Pflege und Instandhaltung. Erkenntnisse daraus wurden dokumentiert, um Vorurteile abzubauen und aufzuzeigen, wie die Umsetzung von begrünten Gebäuden effizient funktionieren kann und welche Technologien dafür notwendig sind. Die Monitoringmaßnahmen wurden mittels drahtloser Sensornetze realisiert. Diese bieten bei einer flexiblen Gebäudenutzung vielfältige Möglichkeiten der Integration, sowohl direkt beim Bau oder auch nachträglich.

Summary

The objective of the project was to develop and implement a scalable temporary urban green utilization concept for urban brownfield sites. For this purpose an innovative demonstration building was constructed, based on a modular timber system (Urban Boxes) combined with green roofs and facades, indoor greening and a district garden. Adressed development principles were rainwatermanagement, energy efficiency and Biodiversity. The project enabled the public to experience, shape and implement green infrastructure and nature based solutions in their district as a central climate change adaptation measure in cities. The major results are: (1) implementation of green.LAB as a demonstration building in timber containing green infrastructure and an innovative temporary use concept, (2) an elaborated plan for implementing and maintaining green infrastructure in city districts, (3) additional ideas for temporary uses in the district, (4) post-usage scenarios and business models for the green.LAB and the “green Urban Boxes“, and (5) answers to specific construction questions regarding modular timber systems and green infrastructure.

Zuletzt aktualisiert am 02/26/2021

Projektdaten – Umsetzungsprojekt im 9 Call

Projektstart: 01.02.2018
Projektende: 31.01.2021
Genehmigte Förderung: € 327.197
Genehmigte Projektgesamtkosten: € 605.310

Konsortium

GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH (Konsortialführer)
Energie Steiermark AG
Technische Universität Graz - Institut für Materialprüfung und Bausstofftechnologie m. TVFA
GrünStattGrau Forschungs- und Innovations-GmbH
StadtLABOR Innovationen für urbane Lebensqualität GmbH
Nussmüller Architekten ZT GmbH
Stad Graz - Stadtbaudirektion, Umweltamt

Projektergebnisse

Ansprechpersonen

Projektleitung Mag. (FH) Andreas Tschernitz GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH +43 (0) 316 872 - 8564 E-Mail
Programm-Management Klima- und Energiefonds Smartcities E-Mail