Systemlandkarte und Aktionsbereiche

Im Rahmen des Strategiefindungsprozesses wurde basierend auf den Inhalten des strategischen Gesamtkonzepts die Systemlandkarte zum Thema „Güterverkehr in Ballungszentren“ entwickelt. Damit wird ein umfassender Gesamtansatz angeboten, der als Leitfaden für künftige Vorhaben in diesem Bereich dienen kann und soll.
Die Systemlandkarte ist eine Orientierungshilfe, um Aktionsbereiche und Handlungsansätze diskutieren und identifizieren zu können. Sie unterstützt außerdem die „Verortung“ von Projekten und Maßnahmen sowie die jeweilige Abgrenzung innerhalb des Gesamtsystems.
Der Zugang zum Thema „Güterverkehr in Ballungsräumen“ ist sehr differenziert und abhängig von den jeweils involvierten Akteuren, den verfolgten Zielsetzungen und einer Vielzahl weiterer Einflussfaktoren. Die Systemlandkarte soll auch dazu beitragen, den thematischen Zugang für alle gleichermaßen zu ermöglichen und zu vereinfachen. Als Kommunikationsinstrument kann sie zur Informationsvermittlung und Bewusstseinsbildung in diesem umfassenden Themenfeld eingesetzt werden. So kann die Integration wesentlicher Stakeholder positiv unterstützt und vorangetrieben werden.

Die Systemlandkarte setzt sich aus drei Bereichen zusammen:

  • Strategie: Auf strategischer Ebene werden Zeithorizont, Handlungsfelder, Akteure und Zielsetzungen entsprechend der jeweiligen Ausrichtung identifiziert.
  • Systeme & Komponenten: Im Definitions- und Planungsprozess werden die adressierten Systeme und Komponenten im Güterverkehrsbereich abgegrenzt. Hier können innerhalb des Gesamtkonzepts differenzierte Aktionsbereiche entwickelt werden.
  • Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren: Im Rahmen einer erweiterten Betrachtung werden die Schnittstellen zu den Themenstellungen und Anforderungen von „Smart Cities“ berücksichtigt.

Ideen und Impulse für künftige Prozesse

Die Systemlandkarte ist als Vorschlag für ein einheitliches Modell zu verstehen, auf dessen Basis kooperative Diskussions- und Gestaltungsprozesse initiiert werden sollen. Der Ansatz dient dazu, in einem gesamthaften Überblick auch die jeweiligen anderen Akteuren, Themen und Handlungsfelder in die Betrachtung miteinzubeziehen und somit möglichst umfassende Sichtweisen zu gewinnen. Unabhängig vom Einsatzzweck kann und soll diese Systemlandkarte allen Akteuren als Referenzmodell sowohl für eigene Aktivitäten, als auch in der Abstimmung und Diskussion mit anderen Partnern dienen.

Beispielhafte Anwendungsbereiche hierfür können sein:

Verladende Wirtschaft

  • Erkennen der besonderen Anforderungen des Güterverkehrs in Städten und der künftigen Entwicklungen, sowie der eigenen Herausforderungen und Möglichkeiten.
  • Identifikation von unternehmensinternen und unternehmensübergreifenden Optimierungspotenzialen und Initiierung von Projekten.

Logistik- und Transportwirtschaft

  • Entwicklung bzw. Weiterentwicklung innovativer Logistik-Angebote, die einen nachhaltigen Beitrag zur Effizienzverbesserung des Güterverkehrs in Städten leisten.
  • Evaluierung von Leistungsprozessen und Leistungsspezifikationen gemeinsam mit den Kundinnen, um mögliche Potenziale für eine Gesamteffizienzsteigerung ausschöpfen zu können.

Politik

  • Abstimmung der Anforderungen aller Bedarfsträger und Entwicklung entsprechender Gesamtkonzepte.
  • Erkennen von Aktionsbereichen und Definition erforderlicher Maßnahmen zur Erreichung der mittel- und langfristigen Zielsetzungen.

Bevölkerung

  • Integration der Bevölkerung im Rahmen von Informations- und BürgerInnenbeteiligungs-Prozessen.
  • Verstärkte Bewusstseinsbildung für die Rolle als KonsumentIn und Aufzeigen von Handlungsalternativen.

Forschung, Technologie, Innovation (FTI)

  • Definition und Evaluierung von Programmen und Projekten seitens der öffentlichen Hand, Förderstellen und FTI-Partnern.
  • Erkennen von relevanten Aktionsbereichen und verstärkte Unterstützung bzw. Schwerpunktset­zung bei der Instrumenten-Entwicklung in diesen Bereichen.

Interessensvertretungen

  • Abstimmung von Zielsystemen und Interventionsmöglichkeiten.
  • Interessensausgleich hinsichtlich der Anforderungen und Möglichkeiten.

Verbände und Vereine

  • Nutzung von Plattformen zur Kommunikation, Information und Vernetzung zwischen den Akteuren.
  • Unterstützung bei der Initiierung von unternehmensübergreifenden, kooperativen Maßnahmen und Projekten.

Intermediäre

  • Erkennen von Synergiepotenzialen und neutrale Vermittlung zwischen Akteuren bei der Prüfung und Umsetzung von Maßnahmen.
  • Entwicklung innovativer, unterstützender Produkte und Dienstleistungen in den Schnittstellenbereichen.