Smart Cities Mitgliedsstaateninitiative

Die Smart Cities Mitgliedsstaateninitiative (SC MSI) schärft die Rolle der Nationalstaaten und erarbeitet Vorschläge in Richtung einer europaweiten, nachhaltigen Umsetzung des Smart City-Konzepts. Dazu werden neue komplementäre Förderzugänge in Abstimmung mit Horizon 2020 sowie durch transnationale Ausschreibungen entwickelt.

Die Smart Cities Mitgliedsstaateninitiative auf einen Blick:

  • Kick-off im Dezember 2011
  • 21 teilnehmende Länder
  • Nach dem Prinzip der Freiwilligkeit und variablen Geometrie
    • Formulierung gemeinsamer Ziele
    • Schaffung einer Basis für gemeinsame Ausschreibungen europäischer Länder (EU Mitgliedsstaaten und assoziierte Länder)
    • Unterstützung Europäischer Städte in ihrer Entwicklung zur Smart City
    • Aufbau einer Partnerschaft mit der Europäischen Kommission im Kontext der EIP Smart Cities and Communities

Einleitung

Angesichts der laufenden Diskussionen über den Klimawandel und des weltweiten Trends zur Urbanisierung rücken Städte und urbane Regionen immer mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit von Politik, Industrie und Forschung. Die europäischen Ziele, eine kohlenstoffarme Wirtschaft zu erreichen („2020 Ziele“ und „Europäische Energie Roadmap 2050“), stellen enorme Herausforderungen für unsere Gesellschaft im Bereich der Energie dar. Diese können nur durch die Erarbeitung klarer, gemeinsame Strategien bewältigt werden. Das Konzept der Smart Cities kann technologische und prozessorientierte Lösungen für eine nachhaltige Gestaltung der Europäischen Städte in der Zukunft in zweierlei Hinsicht hervorbringen: einerseits durch eine deutliche Erhöhung der Energieeffizienz und andererseits durch eine möglichst umfassende Integration von erneuerbaren Energien in die existierenden Energiesysteme.
Aktuelle Forschungs- und Umsetzungsfragen im Bereich Smart Cities befassen sich insbesondere mit folgenden thematischen Gebieten:

  • integrierte urbane Energieplanung und intelligentes Energiemanagement auf regionaler und städtischer Ebene
  • Zusammenführung von ICT, Energie- und Transporttechnologien
  • smarte urbane Energienetzwerke (thermisch + elektrisch, ergänzt durch Gasnetze)
  • energieeffiziente, interaktive Gebäude
  • erneuerbare Energieversorgung für städtische Gebiete
  • nachhaltige Mobilität

Hintergrund

Die Rolle der Europäischen Mitgliedsstaaten in der Industrie-Initiative „Smart Cities und Communities“ des SET-Plans (gestartet im Juni 2011 durch die Europäische Kommission – EK) und in der Europäischen Innovations-Partnerschaft Smart Cities and Communities (gestartet im Juli 2012 durch die EK) ist angesichts der Komplexität zukünftiger Stadtprojekte innerhalb der aktuellen technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch genauer zu definieren. Die aktuellen strategischen Positionen der EK, wie z.B. in den auf Smart Cities bezogenen Calls in Horizon 2020, scheinen vorrangig auf großangelegte Leuchtturmprojekte und den Markteintritt von Technologien ausgerichtet. Es werden jedoch darüber hinaus weitere F&E Aktivitäten benötigt werden, um die erforderlichen Werkzeuge und Technologien zu entwickeln, die eine angemessene Simulation, Planung und Implementierung solcher Leuchtturmprojekte ermöglichen. Zudem wurde in Europa – oft jenseits der energiezentrierten Aktivitäten des SET-Plans – eine breite Palette an stadtbezogenen F&E-Aktivitäten ins Leben gerufen:

  • qualitativ hochwertige nationale Förderprogramme (ein Überblick findet sich in den SC MSI Screening Aktivitäten)
  • die JPI Urban Europe
  • das EERA Joint Programme Smart Cities
  • die Initiativen der GD Regio, die auf Strukturfonds basieren

Die Kooperationen zwischen diesen Initiativen sollten zukünftig verstärkt werden.

Ziele der Smart Cities Mitgliedstaaten Initiative (SC MSI)

Formulierung einer Roadmap für transnationale FTI-Kooperationen mit dem Ziel, europäische Städte in ihrer Transformation zu Smart Cities mit hoher Lebensqualität zu unterstützen.

Die Roadmap wird technische, strukturelle und finanzielle Aspekte zur Realisierung von Smart Cities berücksichtigen. Ein Beispiel ist die Koordination eines stadtbezogenen Forschungsschwerpunkts in Europa, in dem die bestehenden Entwicklungsrichtlinien und Förderschemata zusammengeführt und neue Innovationspotenziale eröffnet werden könnten. Eine weitere Frage ist die Aktivierung der „Aufstrebenden Städte“, die noch am Anfang ihrer Smart City-Entwicklung stehen, zugleich aber auch die größten Verbesserungspotenziale bergen. Zielorientierter Wissensaustausch und die Kooperation von Städten verschiedener „Reife“ („Leuchtturmstädte“ vs. „Aufstrebende Städte“) wird ausschlaggebend für den Erfolg des europaweiten Smart Cities Konzepts sein. Die Roadmap wird Expertisen von nationalen MSI Delegierten und ExpertInnen zusammenführen und mit der EK abgestimmt werden. Das Hauptziel besteht darin, klare kurz-, mittel-, und langfristige Handlungsempfehlungen zu liefern.

Entwicklung integrativer Methoden und Werkzeuge zur Vorbereitung und Begleitung großer Smart Cities Demonstrationsprojekte

In Ergänzung zu den Smart Cities Ausschreibungen der EK im europäischen Forschungsrahmenprogramm, ist es das Ziel der MSI gemeinsam die Entwicklung von integrativen Methoden und Werkzeugen voranzutreiben.

Erste Abstimmung nationaler FTI-Programme und transnationale Ausschreibungen als Basis für zukünftige Entwicklungen

Basierend auf den Diskussionen innerhalb der MSI Expertenworkshops, wurden die folgenden Themengebiete als entscheidende Forschungsfragen identifiziert:

  • Entwicklung eines integrierten Rahmens für Modellierungen und Simulationen (Entscheidungsgrundlage und Werkzeuge für eine stadtweite Simulation von Energieflüssen)
  • Integrierte städtische Energiemonitoring-Konzepte
  • Entwicklung von Geschäftsmodellen für die Bereitstellung kommunaler Leistungen in Kooperation mit der Industrie

Die Forschungsfragen sollen von transnationalen Projektkonsortien bearbeitet werden. Die Projekte werden in einer Kooperation nationaler Förderprogramme der Smart Cities MSI transnational ausgeschrieben werden.

Gemeinsame zukünftige Aktivitäten „Gemeinsame Prozesssteuerung zu Smart Cities“

Als nächsten Schritt plant die MSI Standards und Finanzierungsmechanismen zu entwickeln, mit denen auf der einen Seite neue Pilot- und Demonstrationsprojekte und auf der anderen Seite Methoden zum Real-Time Monitoring und zur Analyse von Demonstrationsprojekten entwickelt werden können. Mögliche Ausschreibungsthemen sind:

  • Entwickeln von Leuchtturmstädten
  • Beteiligung von aufstrebenden Newcomer-Städten
  • Vorbereitung von Werkzeugen und Methoden zum Monitoring und zur Wirkungsanalyse

Downloads

Summary Conclusions und Präsentationen